18.10.23
Im Walliser Bote vom 17. Oktober sind mehrere interessante Artikel zum Thema Sozialhilfe im Oberwallis erschienen. Insbesondere der Fall von Lisa F. ist sehr tragisch, insbesondere weil dies leider die Frucht einer verfehlten Politik der letzten Jahre ist. Anstatt den Leuten zu helfen, versuchen die Gemeinden lieber die Betroffenen loszuwerden, damit sie den Wohnsitz in eine andere Gemeinde verlegen und nicht mehr das Problem der Gemeinde sind.
Es braucht endlich verbindliche Richtlinien und Mindestbeträge, die auch Sozialhilfeempfänger:innen ein würdevolles Leben ermöglichen. Seit Jahren weist die SP Oberwallis darauf hin, dass es im Oberwallis viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt. Anstatt etwas zu unternehmen, verweisen die Oberwalliser Gemeinden mantraartig auf den freien Markt, der dieses Problem schon lösen werde. Der freie Markt ist gescheitert und kann nicht dafür sorgen, dass auch Bedürftige ein Dach über dem Kopf haben. Der Kanton und die Gemeinden müssen nun endlich aktiv werden.
Die SP Oberwallis warnt davor, nun Sozialhilfeempfänger:innen und Flüchtlinge gegeneinander auszuspielen. Denn die gleichen Kräfte, die gegen Flüchtlinge hetzen, beschimpfen auch Sozialhilfeempfänger:innen als «Sozialschmarotzer». Das Problem ist nicht, dass zu wenig Geld in den Staatskassen ist, sondern dass die bürgerliche Mehrheit kein Interesse hat, Sozialhilfeempfänger:innen ein würdevolles Leben zu ermöglichen.